Haselmäuse auf Rügen

 

Sie ist klein, orange-braun, hat ein buschiges Schwänzchen … und ist sehr heimlich. Denn nur des Nachts ist sie unterwegs; mit Hilfe ihrer großen schwarzen Augen und ihrer Tasthärchen findet sie sich um Dunklen sehr gut zurecht und turnt in Wald und Hecke durch das Geäst von Brombeergestrüpp und Haselsträuchern. Nur ganz selten traut sie sich auf den Waldboden.


 

Die Haselmaus gehört zur Gruppe der Schlafmäuse, auch Bilche genannt. Kennzeichnend für die Schlafmäuse ist der buschig behaarte Schwanz, der sie von den echten Mäusen unterscheidet; echte Mäuse haben einen nackten Schwanz. Des Weiteren halten Schlafmäuse von Oktober bis April/ Mai Winterschlaf; echte Mäuse hingegen sind den Winter über aktiv. Zu den in Deutschland heimischen Bilchen zählen neben der Haselmaus noch der Siebenschläfer, der Gartenschläfer und der Baumschläfer, von denen der Siebenschläfer auch in Mecklenburg-Vorpommern vorkommt.

 

 

Die nachtaktive Haselmaus ist etwa daumengroß; von Nasenspitze bis Schwanzwurzel misst sie 7-8 cm, der buschige Schwanz ist 7-8 cm lang, sie wiegt im Sommer etwa 20 g, zu Beginn des Winterschlafs bringt sie das Doppelte auf die Waage.
Sie bewohnt strukturreiche Wälder, Waldsäume und Hecken, in denen es viele verschiedene Sträucher mit Blüten und Früchte gibt, von denen sie sich ernährt.
Viele weitere Infos zur Haselmaus findet man unter: www.nussjagd.de

 

Die Haselmaus gehört europaweit und bundesweit zu den seltenen Säugetieren. Sie steht daher unter strengem Naturschutz und ist als FFH-Anhang-IV-Art gelistet.
In Mecklenburg-Vorpommern sind Haselmäuse sehr selten. Aktuell ist sie nur in zwei Regionen nachgewiesen: In der Schaalsee-Region sowie auf der Insel Rügen.
Neueste Untersuchungen weisen sogar darauf hin, dass die Haselmaus-Population Rügens genetisch enger mit den dänischen Haselmaus-Vorkommen verwandt ist als mit denen des Festlandes Mecklenburg-Vorpommerns. Es handelt sich bei den Rügener Haselmäusen mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine echte Inselpopulation.